Man hört es immer wieder, dass Menschen eine Nickelallergie haben oder andere Stoffe auf der Haut nicht vertragen. Wie viele Menschen jedoch tatsächlich negativ auf den Kontakt mit Nickel & Co. reagieren, war bisher umstritten.Wissenschaftler der Universität in Heidelberg konnten nun im Rahmen der größten Querschnittsstudie zu diesem Thema eindeutige Zahlen zur Häufigkeit von Kontaktallergien liefern.
Demnach leiden 27 % der europäischen Bevölkerung darunter. Etwa 12.400 Menschen aus den fünf europäischen Ländern Deutschland, Italien, Niederlanden, Schweden und Portugal nahmen im Rahmen der Studie an Gesprächen teil, in denen Informationen zur Hautbeschaffenheit, zu dermatologischen Diagnosen und zur Häufigkeit von Ekzemen gesammelt wurden.
Zusätzlich nahmen 25 % der Befragten an einem sogenannten Patchtest teil, in dem die 30 wichtigsten Kontaktallergene getestet wurden. Bei der Auswertung der Gespräche zeigte sich, dass circa 16 % der Teilnehmer von einer Kontaktallergie sprachen, von der sie betroffen waren. 8 % gaben eine Erkrankung an einer atopischen Dermatitis an und 14 % hatten bereits mit anderen juckenden Hautausschlägen zu tun.
Bei der Auswertung der Patchtests kamen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass mehr als ein Viertel der Teilnehmer allergisch auf mindestens eine Kontaktsubstanz reagierte. Aus dieser positiven Reaktion könne sich eine entsprechende Allergie deutlich machen. Die Liste der häufigsten Kontaktallergene wird angeführt von Metallen (15,5 % waren davon betroffen), insbesondere vom Nickel und dem quecksilberhaltigen Thiomersal.
Am zweithäufigsten lösten Konservierungsmittel eine Kontaktallergie aus (6,2 % Betroffene). Besonders auffallend war es, dass doppelt so viele Frauen positiv auf den Patchtest reagierten wie Männer.
Diepgen T L et al.
Prevalence of contact allergy in the general population in different European regions
BJD
2/2016; 174(2): 319-29.